Alles Marshall - Softube-Plexi, Guitar Rig 5, Vintage Amp Room und ein FreeVST angespielt
Amp Modeling – 4 Gitarrenamp-Simulationen im Soundcheck
von Redaktion, Artikel aus dem Archiv
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Gitarrensound aus der Dose findet man heute an jeder Ecke. Und nein, ich meine nicht den der Straßenmusiker, die mit ihrem 6″ Gitarrenamp in der Fußgängerzone stehen, sondern den Gitarrensound der im Prozessor eines Rechners oder in einer DSP entsteht. Aber gibt es richtig gute Amp-Simulationen? Auf jeden Fall! Was vor einigen Jahren noch nach Plastik und Gequengel klang, liefert heute durchaus mehr als nur den Gitarrensound für Demo-Songs. In diesem Test stellen wir euch vier Amp-Simulationen vor, die unserer Meinung nach zu den Besten gehören.
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Alles UAD oder was?
Der schwedische Hersteller Softube hat mal wieder einen Kracher rausgehauen. Die Nordmänner sind ja bekannt für das Nachbilden von klassischem Vintage-Kram. Diesmal haben sie sich an die Marshall-Legende, den Plexi Super Lead 1959 mit 100W, getraut. Ein brüllender Brite. Aber das Softube Amp-Simulationen kann, haben sie ja schon mit dem Amp-Room unter Beweis gestellt. Den gibt es natürlich auch als Non-UAD-Version. In unserem Test hab ich mich dazu entschieden, beide UAD-Amps vorzustellen und zu vergleichen.
Marshall Sound like AC/DC
Kein Wunder, dass der klingt. So hat sich Softube bei der Entwicklung keinen geringen zur Seite gestellt als Tony Platt, den Engineer von AC/DCs “Back in Black”. Wohl DAS Rock-Album der 80er. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung Mr. Platt zur Entwicklung heranzuziehen, dem die “Mikrofonierungs-Sektion” im Plugin zu verdanken ist. Aus diesem Grund und dem Used-Looked des Amps, gelangt der Charme und der Charakter des Marshall Plexis auch über den Bildschirm zum Anwender. Mit seinem Erscheinen Mitte der 60er hat dieser nämlich schon einige Jahre auf dem Buckel. Und das möchte man als Gitarrist nicht nur sehen sondern auch während des Recordings spüren.
So muss ein Gitarrenamp aussehen. Der Look des Plexis ist Original. Ein abgenutzter Bezug, eine fehlende Poti-Abdeckung, ein Kratzer im Marshall Logo. Man sieht dem Amp an, dass er älter als ein, zwei Jahre ist. Wenn man bedenkt, dass der Verstärker um die 50 Jahre alt ist, sieht er aber aus wie neu. Für das Sampling hat Marshall also Softube das beste Pferd im Stall zur Verfügung gestellt.
This one goes to 10
Die Settings sind in UAD und Original gleich. Presence, Bass, Middle, Treble, Volume I und Volume II. Sogar das Patchen ist möglich und verhält sich in der Praxis auch ähnlich wie im Original. Mit der Marshall-Schaltung sollte man sich also vorher vertraut machen. Das Patchen ist dazu da, um Input I und II miteinander zu koppeln undso die Endstufe in die Zerrung zu treiben womit unterschiedliche Overdrive Sounds erzeugt werden. So war das eben… damals.
Mikrofonierung einer Legende
In der Mikrofonierungs-Sektion, die rechts neben dem Amp aufgeklappt werden kann, sind über einen Stufenregler Dynamische-, FET- und Röhrenmikrofone wählbar. In jeder Position des Drehreglers stehen dem PC-Gitarristen drei Mikrofone zur Verfügung, die über Fader und Pan in der Lautstärke angepasst und im Panorama platziert werden können. Dazu zählen jeweils 2 Close Mics und ein Room Mic. Die drei Signale können beliebig zusammen gemischt und im Mix verteilt werden. Auch ein EQ und ein Main Volume befinden sich in dem Mini-Mischer. Ein klasse Tool.
Der Marshall gibt den Ton an
Kommen wir zum wichtigsten Aspekt, dem Klang! Schon beim ersten Hören, war ich total begeistert. Ich muss an dieser Stelle dazu sagen, dass ich als Gitarrist ein absoluter Marshall-Fan bin und mich als Audio Engineer noch keine Amp-Simulation wirklich überzeugt hat.
Der Klang der einzelnen Mikros ist sehr authentisch und man hört beim Mischen heraus, wenn man die Mikrofone kennt, welches gerade an oder lauter ist als die anderen. Die einzelnen Mikrofoncharakteristiken sind also sehr gut getroffen. Auch der Raum klingt!
In einem Vergleichstest haben wir Amp und Amp-Simulation bei uns im Studio gegeneinander antreten lassen. In folgendem Klangbeispiel hört ihr den Amp mit SM57, E906 und U47-FET als Raummikrofon und im Vergleich die Simulation mit SM57, E906 und U87.
Aber wie klingt der UAD-Plexi im Mix? Um diesen Test vergleichbar zu machen, hab ich einen Rough Mix von einem Song angelegt, indem ich die Simulationen auf den DI-Gitarren austausche. So haben wir immer den gleichen Song mit den unterschiedlichen Software-Verstärkern.
In folgendem Beispiel hört ihr die Stereogitarren des Mix über den UAD-Marshall solo:
Der erste Teil, also der abgedämpfte Part, klingt bassig und liefert für eine Simulation auch ordentlich Druck. Der offene Part klingt dagegen wesentlich höhenlastiger aber auch körniger. Klingt wie ein schöner satter Overdrive. Trotz der vielen lobenden Worte muss ich auch sagen, dass eine gewisse Plastizität schon wahrzunehmen ist. Seht ihr das genauso? Schreibt uns doch ein Kommentar am Ende dieses Artikels.
Hier hört ihr die Stereogitarren in einem Rough Mix:
Klingt irgendwie voll und rund. Lediglich die Gitarre im Hintergrund, die Verzierungen spielt, resoniert etwas. Da müsste man nochmal mit dem EQ ran. Ich hab an den Spuren extra nichts bearbeite und sie roh belassen, um den Eigenklang der einzelnen Software-Amps klar darzustellen. Das Fazit der Amp-Simulationen findet ihr am Ende des Artikels.
Guitar Rig 5 – Der Dauerbrenner
Mit der nun 5. Version hat sich Guitar Rig seit der ersten Erscheinung im Jahr 2004 optisch wenig verändert. Vielmehr wurde der Funktionsumfang stark ausgebaut und die Software klanglich weiterentwickelt. Im Vergleich zum Marshall Plexi von Softube, der lediglich einen Amp simuliert, stehen in dieser Amp-Simulation alle gängigen Gitarrenverstärker zur Verfügung, die man so kennt. Inklusive ihrer Speaker und sehr vieler Effekte. Stepp-Gitarristen, die Live auf ihren Floorboards tanzen, haben hier ihren Spaß.
Wieviel Guitar steckt dahinter?
Um den Sound vergleichen zu können hab ich auch hier den Marshall-Plexi ausgewählt, der in Anlehnung an sein Original JMP, den Schriftzug JUMP trägt. Auch das Design erinnert durch den schwarzen Überzug und der vergoldeten Blenden und Poti-Abdeckung an den echten. Mit dem Hi und Low Schalter kann ausgewählt werden, ob der Amp verzerrt oder clean betrieben werden soll. Dieser ersetzt das Patchen und die Wahl der Eingänge. Auch hier heißen die Settings: Master, Pre Amp, Bass, Mid, Treble und Presence. Auf die beiden Volume Regler kann dank des Gain-Schalters ebenfalls verzichtet werden.
Mikrofonierung
Auch hier kann zwischen zwei Mikrofonen gewählt und per Schieber das Verhältnis zusammengemischt werden. Die Optik lässt vermuten, dass es sich dabei um ein SM57 und MD421 handelt. Über den Schiebe Dry und Air, kann der Abstand der Mikrofone zum Speaker bestimmt werden, wodurch der Amp je nach Entfernung trockener oder räumlicher klingt.
Wie klingt ein Half-Stack in Guitar Rig 5
Ich hab versucht mit Guitar Rig 5 einen ähnlichen Sound zu erzeugen, wie mit dem Marshall Plexi von Softube. Hier ist das Ergebnis:
Und hier im Mix:
Die Picking-Gitarren klingen vielleicht etwas zu dünn und lasch. Da müsste man nochmal mit einem EQ oder Kompressor ran. Auch Hall und Delay fehlen. Die Stereogitarre klingt im Mix schon fast zu voll. Das spricht für einen Hohen Bassanteil. Aber der nötige Druck ist da! Auch das körnige, was den Marshall auszeichnet, bringt Guitar Rig 5 rüber.
Der Amp Room
Der Vintage Amp Room ist ein weiterer Spross aus der Schmiede von Softube. Im Gegensatz zur Plexi-Simulation gibt es den Vintage Amp Room auch als Standard Version, die ohne UAD genutzt werden kann.
Vintage Handling
Im Vintage Amp Room stehen dem User drei Gitarrenverstärker zur Auswahl. Marshall JCM 800, Fender Twin und VOX AC30. Mehr braucht man als Gitarrist eigentlich nicht in seiner Sammlung. Ein paar Tretminen dazu und es klingt! Im Amp Room steht im Vergleich zu den anderen beiden Software-Amps nur ein Mikrofon zur Verfügung. Rein optisch tippe ich auf etwas zwischen SM58 und SM57.
Das Mikro kann auf der X-Achse vor der Membran und auf der Z-Achse im Raum verschoben werden. Und es ist wie im echten Leben: Stellt man das Mikro näher zur Box, wird der Bassanteil höher und das Signal trockener. Stellt man es weiter weg, wird der Raumanteil höher und das Signal dünner. Auch die Ausrichtung des Mikrofons auf die Membran in X-Richtung ist real. Weiter aussen erhält man mehr Bass und innen wird’s spitz und schrill.
Sound Settings
Das Panel des Verstärkers bietet auch hier die Knöpfe: Presence, Bass, Middle und Treble. Gain wird über Pre-Amp gesteuert und der Master ist der Main Volume. Beim original JCM 800 ist es nämlich im Vergleich zum Plexi so, dass die Vorstufe und nicht die Endstufe in die Zerrung getrieben wird, um Overdrive zu erzeugen. So hat man noch die Möglichkeit mit dem Master die Lautstärke zu regeln. Beim Plexi wird es sonst einfach unfassbar laut und man benötigt je nach Zerrungsgrad eine Power Brake oder einen sehr guten Gehörschutz.
Klingt es auch Vintage?
Auch hier gibt es wieder zuerst die Stereospur der Gitarren auf die Ohren:
Und hier der Stereomix:
Ich finde hier kommt das plastische deutlich zum Vorschein. Im Mix fällt es weniger auf aber im Vergleich zu den anderen beiden Plugins verliert der Vintage Amp Room den Plastik-Chek.
FreeVST – Le HyBrit
HyBrit von Le Poulin gilt im Netz als DER kostenlose AMP-Simulator. Hört mal rein und macht euch ein eigenes Bild:
Sologitarren:
Im Song:
Ich persönlich finde, dass in den Mitten definitiv irgendwas wie Plastik klingt. Mit einem guten Marshall Sound hat das für mich wenig zu tun. Außerdem braucht ihr für den FreeAmp eine Cab Simulation inklusive guter Impulsantworten. Mehr zu dem FreeVST findet ihr hier.
Fazit
Im folgenden findet ihr ein nochmal ein kompaktes Fazit zu den einzelnen Amp-Simulationen. Was an dieser Stelle noch gesagt werden sollte ist, dass es bei allen Plugins keine Probleme mit Latenzen gegeben hat. Auch im Aufnahmemodus wurde das Gitarrenspielen dadurch nicht beeinträchtigt. Als Audio-Interface wurde das Apollo 8 von Universal Audio mit integrierter Unison-Technologie verwendet.
Marshall Plexi Super Lead 1959
Von den vier vorgestellten Amp-Simulationen sticht die Marshall-UAD von Softube durch ihre Originalität in Design und Mikrofonierung heraus. Auch der Sound ist für einen Amp Modeler schon beängstigend nah am echten Gitarrensound. Solo kann man vielleicht noch erkennen, dass es sich dabei um eine Simulation handelt, aber dicht im Mix kann das niemand mehr heraushören.
Wer allerdings keine knapp 900€ für UAD-Interface + Software ausgeben will, dem kann ich Guitar Rig 5 ans Herz legen. Optisch natürlich nicht ganz so schön aber durch die verschiedenen Gitarrenamps, den unterschiedlichen Cabs, Effekten usw., das alles in der Software zur Verfügung steht ist Guitar Rig 5 ein absolutes Preis-Leistungs-Monster. Und das wichtigste: der Sound ist mehr als nur ordentlich.
Pro & Contra
+ Sound
+ Umfangreiche Auswahl an Amps, Cabs, Effekten etc.
Der AmpRoom klingt etwas dünn. Die Mikrofonierung klingt zwar in den verschiedenen Abständen sehr realistisch, ist aber dennoch insgesamt etwas mager ausgestattet. Aber mit dem Marshall-UAD hat Softube ja bereits ordentlich nachgelegt.
Zum HyBrit lässt sich sagen, dass es eine kostenlose Amp-Simulation ist, die Ok klingt. Nicht mehr und nicht weniger. Mit einer guten Impulsantwort lassen sich auch gute Demos erstellen.
Pro & Contra
– Sound
– Cab Simulation inklusive Impulsantworten werden zusätzlich benötigt
+ Hohe Flexibilität wenn man gute Impulsantworten hat
Es gibt einen Ampsim, http://www.recabi.net der nie in solchen Tests auftaucht, aber gerade fürs Reamping einer mit echten Amps aufgenommenen Gitarre absolut grossartig ist, schauts euch mal an. Und für in den PC gespielte Gitarre ist für mich immer noch scuffhamamps.com S-Gear die erste Wahl, ein Spielgefühl wie mit einem richtigen Amp, der Hersteller war früher bei Marshall und die Marshallsim von ihm ist auch ziemlich gut. Den UAD Kram kenn ich nicht, aber ehrlich, Guitar Rig soll gut sein? Es gibt bestimmt Situationen wo er passt, aber sonst?
danke für deinen Kommentar. Die von dir genannten Plugins werd ich mir definitiv anschauen. Klingt sehr spannend, vielleicht werd ich diese im nächsten Vergleich mit aufführen. Also ich finde Guitar Rig 5 gut. So gut, wie man eben eine Amp-Simulation als Gitarrist finden kann. Bei dem Funktionsumfang und dem Klang ist das ein Top Preis/Leistungs-Verhältnis.
Habe ich auch in meinem Studiotool. UAD Marshall ist okay, aber in den Bässen teilweise ein wenig zu undefiniert…Für ich ist ganz klar Overloud TH3 im Studio DAS Teil – neben dem Guitar Rig 5, womit man schnell zu den besten Ergebnissen für ein TOP Arrangement kommt!
Ich weiss ja nicht, aber habt Ihr hier nicht vielleicht Amplitube 4 im Vergleich vergessen?
Das wäre aktuell im Jahr 2017 zumindest ein klarer Kandidat in meinen Augen. Die ersten Kommentare stammen ja aus dem Jahr 2015…?
Leider taucht in solchen Tests mein Lieblings-Amp-Plugin nicht auf, vermutlich weil es auf den ersten Blick keine direkten “Nachbauten” der klassischen Vorbilder liefert, sondern echtes Modelling bietet und zunächst erst mal die Schaltung an sich simuliert. So hat man zunächst den Eindruck, es gäbe nur “einen” Amp – aber dieser Eindruck täuscht.
Ich rede hier von “VANDAL” aus dem Hause MAGIX, der Samplitude-Nutzern bestens bekannt ist, aber auch separat erhältlich ist.
Wenn man etwas tiefer in die Möglichkeiten dieses Plugins einsteigt, merkt man recht schnell (und intuitiv), dass sich die Parameter so einstellen lassen, dass man nahezu jeden existierenden (echten) Amp emulieren kann (sucht mal nach dem Knopf mit dem Schraubenschlüssel!).
Für weniger experimentierfreudige Nutzer gibt es eine gut sortierte Auswahl an Presets, die ebenfalls eine große Palette typischer Sounds abdeckt. “Nur Amps-Presets” findet man unter “GuitarAmps”.
Sehr gelungen finde ich persönlich insbesondere die Untergruppe “GuitarAmps > Songs”.
Man sollte sich nur nicht davon täuschen lassen, dass das Plug-in “nur” 2 Basis-Amps (Gitarre/Bass) liefert und nicht 100 verschiedene GUIs bietet – wie gesagt: Echtes und flexibles Schaltkreis-Modelling!
Nun kenne ich mich mit den Schaltungen der verschiedenen Amps nicht so gut aus, kann also nicht 100%ig sagen, ob man genau das in VANDAL einstellen kann, was den JMP ausmacht. Aber mein Gefühl zu diesem Plugin ist, dass es sehr authentisch klingt, also nicht plastikhaft oder gar künstlich, sondern lebendig und dynamisch.
Und wer gemerkt hat, dass die Welt nicht auf die 1.000ste JMP-Emulation wartet, “schraubt” fröhlich an seinen eigenen Sounds und erfreut sich an der Authentizität des Plugins, die keine Simulation bieten kann, die auf Impulsantworten basiert.
Ich würde mich über ein Update dieses Vergleichstests freuen, bei dem auch weitere Produkte einbezogen werden. Z.B. Peavey Revalver, Waves PSR und die in den DAWs schon enthaltenen Simulationen. Insbesondere, da diese Beispiele auch noch günstiger im Preis sind.
Es gibt einen Ampsim, http://www.recabi.net der nie in solchen Tests auftaucht, aber gerade fürs Reamping einer mit echten Amps aufgenommenen Gitarre absolut grossartig ist, schauts euch mal an. Und für in den PC gespielte Gitarre ist für mich immer noch scuffhamamps.com S-Gear die erste Wahl, ein Spielgefühl wie mit einem richtigen Amp, der Hersteller war früher bei Marshall und die Marshallsim von ihm ist auch ziemlich gut. Den UAD Kram kenn ich nicht, aber ehrlich, Guitar Rig soll gut sein? Es gibt bestimmt Situationen wo er passt, aber sonst?
Hey Manfred,
danke für deinen Kommentar. Die von dir genannten Plugins werd ich mir definitiv anschauen. Klingt sehr spannend, vielleicht werd ich diese im nächsten Vergleich mit aufführen. Also ich finde Guitar Rig 5 gut. So gut, wie man eben eine Amp-Simulation als Gitarrist finden kann. Bei dem Funktionsumfang und dem Klang ist das ein Top Preis/Leistungs-Verhältnis.
VG Marc
Habe ich auch in meinem Studiotool. UAD Marshall ist okay, aber in den Bässen teilweise ein wenig zu undefiniert…Für ich ist ganz klar Overloud TH3 im Studio DAS Teil – neben dem Guitar Rig 5, womit man schnell zu den besten Ergebnissen für ein TOP Arrangement kommt!
Ich weiss ja nicht, aber habt Ihr hier nicht vielleicht Amplitube 4 im Vergleich vergessen?
Das wäre aktuell im Jahr 2017 zumindest ein klarer Kandidat in meinen Augen. Die ersten Kommentare stammen ja aus dem Jahr 2015…?
Leider taucht in solchen Tests mein Lieblings-Amp-Plugin nicht auf, vermutlich weil es auf den ersten Blick keine direkten “Nachbauten” der klassischen Vorbilder liefert, sondern echtes Modelling bietet und zunächst erst mal die Schaltung an sich simuliert. So hat man zunächst den Eindruck, es gäbe nur “einen” Amp – aber dieser Eindruck täuscht.
Ich rede hier von “VANDAL” aus dem Hause MAGIX, der Samplitude-Nutzern bestens bekannt ist, aber auch separat erhältlich ist.
Wenn man etwas tiefer in die Möglichkeiten dieses Plugins einsteigt, merkt man recht schnell (und intuitiv), dass sich die Parameter so einstellen lassen, dass man nahezu jeden existierenden (echten) Amp emulieren kann (sucht mal nach dem Knopf mit dem Schraubenschlüssel!).
Für weniger experimentierfreudige Nutzer gibt es eine gut sortierte Auswahl an Presets, die ebenfalls eine große Palette typischer Sounds abdeckt. “Nur Amps-Presets” findet man unter “GuitarAmps”.
Sehr gelungen finde ich persönlich insbesondere die Untergruppe “GuitarAmps > Songs”.
Man sollte sich nur nicht davon täuschen lassen, dass das Plug-in “nur” 2 Basis-Amps (Gitarre/Bass) liefert und nicht 100 verschiedene GUIs bietet – wie gesagt: Echtes und flexibles Schaltkreis-Modelling!
Nun kenne ich mich mit den Schaltungen der verschiedenen Amps nicht so gut aus, kann also nicht 100%ig sagen, ob man genau das in VANDAL einstellen kann, was den JMP ausmacht. Aber mein Gefühl zu diesem Plugin ist, dass es sehr authentisch klingt, also nicht plastikhaft oder gar künstlich, sondern lebendig und dynamisch.
Und wer gemerkt hat, dass die Welt nicht auf die 1.000ste JMP-Emulation wartet, “schraubt” fröhlich an seinen eigenen Sounds und erfreut sich an der Authentizität des Plugins, die keine Simulation bieten kann, die auf Impulsantworten basiert.
Ich würde mich über ein Update dieses Vergleichstests freuen, bei dem auch weitere Produkte einbezogen werden. Z.B. Peavey Revalver, Waves PSR und die in den DAWs schon enthaltenen Simulationen. Insbesondere, da diese Beispiele auch noch günstiger im Preis sind.