Basiswissen Studiotechnik: Re-Rercording mit Hausmitteln
von Axel Latta,
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In den 60er-Jahren stellten »Echo Chambers«, zu Deutsch »Hallkammern«, oft noch den einzigen Weg dar, Raumanteil nachträglich in eine Mischung einzubeziehen. Trotz der heute gängigen digitalen Effektprozessoren oder Plugins macht es großen Spaß, diese Technik in den eigenen vier Wänden nachzuahmen. Alles, was man braucht, ist ein freier Raum, ein Lautsprecher sowie ein bis zwei Mikrofone.
Wichtig für eine dichte Hallfahne sind in erster Linie glatte Oberflächen der Wände. Außerdem gilt: je weniger symmetrisch der Raum, desto besser werden unschöne Resonanzen unterdrückt. Es muss ja nicht gleich die Club-PA in der Tiefgarage sein − ein alter Hi-Fi-Lautsprecher im Treppenhaus, Badezimmer oder Keller abteil genügt schon.
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Der Hall lässt sich noch diffuser gestalten, wenn man den Lautsprecher und das Mikrofon-Setup jeweils in Richtung der entgegengesetzten Wand dreht. So entsteht ein sehr individueller Sound, da nicht nur der Raum, sondern auch Frequenzgang und Transientenverhalten der Wiedergabe- und Aufnahmegeräte in das Ergebnis einfließen.
Zurück in der DAW empfiehlt es sich, noch mit dem »Pre-Delay« zu experimentieren. Der Raumeindruck lässt sich variieren, indem man die neue Spur um ein paar Millisekunden später als das Direktsignal abspielt.