Kaum ein Instrument eignet sich so gut zum “doppeln” wie die Gitarre. Damit ist nicht der Einsatz von Chorusoder Delay-Effekten gemeint, sondern schlichtweg ein zweiter Aufnahmedurchlauf, in dem die gleiche Performance erneut eingespielt wird. Der Vorteil ist, dass man nun mit der Panoramaposition beider Spuren unabhängig voneinander experimentieren kann oder sie gleich hart links und rechts setzt. So entsteht ein breites Klangbild, das gleichzeitig Platz für die Lead-Vocals in der Phantommitte schafft.
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Die minimalen, aber natürlichen Timing-Schwankungen sowie die leicht veränderte Mikrodynamik der Gitarre reichen dem menschlichen Ohr vollkommen aus, um die beiden Takes deutlich zu unterscheiden. Tight sollte man trotzdem spielen, denn auffällige Ausreißer lenken die Aufmerksamkeit des Hörers temporär in Richtung einer Stereoseite, und der Effekt ist dahin.
Um die Klangvarianz noch weiter zu erhöhen, müssen nicht gleich der Amp, die Gitarre oder das Mikrofon-Setup gewechselt werden. Oft genügt es schon, den Pickup umzuschalten oder die Klangregelung an der Gitarre etwas anders einzustellen.