In drei Schritten zum Hit! In dieser Workshop-Reihe zeigen wir, wie und mit welchen Tools sich aktuelle Charthits und klassische Stilrichtungen zu Hause am eigenen Rechner (nach-)produzieren lassen. Dieses Mal geht es um die legendäre Heavy-Metal-Band Metallica und ihr aktuelles Album Hardwired to Self-Destruct. Wir nehmen uns daraus die Single Hardwired vor.
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Metallica ist nicht einfach nur eine klassisch besetzte Band mit Drums, Bass, Rhythmus- und Leadgitarre, sondern eine Heavy-Metal-Ikone, die den Sound und Style des Genres über Jahrzehnte entscheidend geprägt hat. Allein der Drum-Sound von Alben wie … And Justice For All oder des schwarzen Albums mit seiner extrem punchigen Snare und spitzen Attack-reichen Kicks ist zum Inbegriff für Metal-Drums geworden.
Nach einigen experimentellen Ausflügen in der Vergangenheit besinnen sich Metallica in letzter Zeit wieder auf ihre Wurzeln, die z. T. im Thrash Metal liegen, und so ist Hardwired eine aggressive, harte, schnelle, Riff-lastige und aufs Wesentliche reduzierte Nummer, die als Opener auf dem Album den aktuellen Metallica-Sound gut zusammenfasst.
Nun kann man sich fragen, warum man versucht, eine solche Bandproduktion im Rechner umzusetzen. Dafür gibt es verschiedene Gründe, die vom Songwriting über Arrangement- und Demo-Erstellen bis zum Einsatz moderner Musikproduktions-Tools in aktuellen Band-Recordings reichen, was wir im Folgenden näher beleuchten.
Style-Analyse & Drums
Drums: James Hetfield und Lars Ulrich haben Videos von der Arbeit an Hardwired veröffentlicht, die zeigen, wie sie gemeinsam die Parts entwickeln und direkt zusammen einspielen. Dabei entsteht eine natürliche Spieldynamik mit variablem Tempo, das bei harten, aggressiven Passagen anzieht (im Intro-Part liegt es ungefähr bei 175,5 bpm, im Haupt-Riff-Part bei ca. 184,5 bpm) und bei länger gehaltenen Akkorden verlangsamt wird (auf ca. 169,5 bpm). Dadurch wirken die akzentuierten Breaks wie Ruhepole im Song, während die schnelleren Passagen durch das anziehende Tempo noch aggressiver und härter wirken.
Kennzeichnend für die Spielweise ist, dass das Drum-Pattern analog zur Rhythmik der Gitarrenriffs verläuft, wie es z. B. im Intro mit den hart gespielten Snares oder in den Breaks mit zusätzlich teilweise abgestoppten Becken der Fall ist.
Als Soundbasis kommt die „EZX Metal Machine“-Erweiterung für Toontrack Superior Drums und EZ-Drummer zum Einsatz, die bereits vom Grundsound das Metallerherz höher schlagen lässt. Zusätzlich werden Kick und Snare mit weiteren Samples gelayert, die sie – wie für Metal unabdingbar – noch spitzer und Attack-reicher erscheinen lassen, damit man auch bei schnellen Läufen und Rolls noch präzise die Einzelschläge heraushören kann.
Das Drum-Programming ist übrigens nicht nur Demoproduktionen vorbehalten. Dies geschieht z. B. auch aus Kostengründen, vor allem aber auch durch die über die Jahre veränderten Hörgewohnheiten. Hart quantisierte Patterns mit immer gleichbleibenden Kick- und Snare-Attacks sind zur Gewohnheit und zum Quasi-Standard geworden, echte Aufnahmen werden durch Quantisieren und Triggern ins Raster gebracht, wodurch sich das Ergebnis häufig nicht wesentlich von programmierten Drums unterscheidet.
So kommt ihr zum programmierten Metal-Sound:
Bass & Gitarren
Bass: Die Bassline doppelt ganz einfach das Gitarrenriff und dickt somit den Gesamtsound mit tieferen Frequenzen an. In unserem Beispiel kommt hierfür der Spectrasonics Trilian zum Einsatz („TR-Six string Heavy“). Gitarren: Hier hat uns unser S&R-Kollege Warthy unterstützt und das Gitarrenriff per DI direkt in den Rechner eingespielt. Vielen Dank an dieser Stelle! Die DI-Files stehen auch im Downloadordner für eigene Nachbearbeitungen zur Verfügung.
Wer keine Gitarre zur Verfügung hat oder wer für die Ideenfindung lieber programmiert, kann auch mit Software-Instrumenten überzeugende Ergebnisse erzielen. Als Beispiel habe ich die Prominy V-Metal-Gitarre für Kontakt geladen, und zwar direkt als Double-Track-Multi, das das leicht unterschiedliche Doppeln der Gitarre für einen breiten Stereoeindruck simuliert. Das Ganze habe ich zweimal angelegt und eine Instanz auf Mutes gestellt, die die unterste Note des Riffs spielt, während die andere auf Powerchords gestellt ist und die restlichen Noten des Riffs spielt. Auf diese Weise lässt sich das Programmieren von Keyswitches umgehen.
Arrangement: Unser Beispielpattern repräsentiert nur einen kleinen Ausschnitt des Songs, wenngleich auch mit dem Intro, den langgezogenen Breaks und dem Main-Riff ziemlich alle relevanten Parts abgedeckt sind. Das ließe sich jetzt noch auf Song-Länge bringen und mit einem Solo erweitern. Wichtig ist hierbei die Dynamik, die durch unterschiedliche Tempi entsteht. Das Arrangement ist weiterhin gekennzeichnet durch die für alle Instrumente exakt gleiche Rhythmik, was für ein sehr präzises, klares, direktes und druckvolles Klangbild sorgt.
Master: Die Summe durchläuft den UA Shadow Hills Mastering Compressor mit maximal 2 dB Gain-Reduction, dann den brainworx bxV3 Mastering-EQ, der im Prinzip nur die Stereobreite ein wenig erhöht (115 %), und den iZotope Ozone 7 Maximizer als abschließenden Limiter in der Stellung „IRC IV Modern“. Viel Spaß beim Experimentieren!
SUPER SUPER !!!!
Toll gemacht – großes Lob! So was interessiert mich als Gitarrist, dem die Finger nicht mehr so ganz gehorchen, besonders! Die ENGL-Amps mag ich auch sehr gerne. Eigentlich spielen Metallica ja Mesa Boogie Rectifier… (so weit ich weiss). Da müsste man dann auf Amplitube 4 zurückgreifen.
Höre ich da etwa Spott über die musikalische Qualität heraus Herr Verlage? (;-)
Wenn ich den Download des Projekts habe, werde ich mal mein AME von AmpleSound statt der VMetal laden. Bin gespannt wie der Sound-Vergleich ausfällt.
. . . .Song-Projekt-Datei des Metallica de/constructed ist immer noch nicht im zip-Download enthalten. 2 GB download für nix 🙁
Das könnt Ihr besser . . .
SUPER SUPER !!!!
Toll gemacht – großes Lob! So was interessiert mich als Gitarrist, dem die Finger nicht mehr so ganz gehorchen, besonders! Die ENGL-Amps mag ich auch sehr gerne. Eigentlich spielen Metallica ja Mesa Boogie Rectifier… (so weit ich weiss). Da müsste man dann auf Amplitube 4 zurückgreifen.
Höre ich da etwa Spott über die musikalische Qualität heraus Herr Verlage? (;-)
Wenn ich den Download des Projekts habe, werde ich mal mein AME von AmpleSound statt der VMetal laden. Bin gespannt wie der Sound-Vergleich ausfällt.
… aber beim Download hakt es wieder…
Der ist zwar riesengroß – aber die Song-Projekt-Datei (Cubase, etc…) ist nicht dabei.
Könnt ihr sicher schnell nachreichen.
VG + Vielen Dank im voraus!
(dafür sind HD-Videos von Teil 1+2 dabei im Moment… (;-) … )
. . . .Song-Projekt-Datei des Metallica de/constructed ist immer noch nicht im zip-Download enthalten. 2 GB download für nix 🙁
Das könnt Ihr besser . . .
Hallo zusammen.
An alle, die bereits den fehlerhaften Download herunter geladen haben: Endlich sind die richtigen Daten online.
Viel Spaß damit.
DAANKE !!!