Hits zum Nachbauen

De/constructed – Motrip – So Wie Du Bist

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In drei Schritten zum Hit! In dieser Workshop-Reihe zeigen wir, wie und mit welchen Tools sich aktuelle Charthits und klassische Stilrichtungen zu Hause am eigenen Rechner (nach-)produzieren lassen. Unser Pattern orientiert sich diesmal an der Single So Wie Du Bist von HipHop-Durchstarter MoTrip, die u. a. durch die Verwendung in einem “Beats by Dre”-Werbespot viel Aufmerksamkeit erfahren hat und auf Platz 3 der deutschen Singlecharts eingestiegen ist. Schau dir hierzu im Folgenden unseren Videoworkshop an!

MotripAufmacher

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Style Analyse & Drums

Nach einigen Ups & Downs kommt der deutsche HipHop wieder im Mainstream an. Aktuelles Beispiel ist MoTrips So Wie Du Bist, das allerdings vom Backing her auch kein typischer HipHop-Beat ist, sondern ein sehr entspannter deeper Track, der für sich genommen auch im Popsektor gut aufgehoben ist und dafür sehr zeitgemäß mit eher aus Dance-Stilrichtungen bekanntem Sidechain-Pumpen, breiten Sägezahn-Synths und aktuellen Pitch-Vocal-Effekten produziert ist. Für die Umsetzung im Rechner kommen Native Instruments Battery und Kontakt für die Drums, Spectrasonics Trilian für den Bass, sowie N.I. Absynth, Reaktor und der Lennar Digital Sylenth 1 für die Synth-Abteilung zum Einsatz.

Drums 

Der Groove ist sehr schleppend, was zum einen an dem Halftime gezählten, langsamen Tempo von 136 BPM liegt, zum anderen an dem wirklich sehr sparsam programmierten Beat, der tatsächlich nur aus einer Kick auf den Zählzeiten “1” und “3” und einer Snare auf “2” und “4” besteht. Darüber hinaus sind die Sounds sehr düster und z. T. stark verhallt, was den schweren Charakter umso mehr unterstreicht. Um doch mehr Variation zu erzielen, wird die Snare im Refrain von einem größer klingenden Sample gedoppelt, im zweiten Verse sogar durch ein stark verhalltes Bongo-Sample ersetzt und im weiteren Verlauf um eine Bolero-artige MarchingSnare ergänzt. Einziges weiteres Element ist die sehr sparsam eingesetzte Hi-Hat. Und natürlich darf das obligatorische Vinyl-Knistern unter dem Beat nicht fehlen. Hierfür eignet sich auch z. B. das alte Steinberg-Plugin “Grungelizer”. Eine Gruppenbearbeitung mit Kompressoren oder Ähnlichem findet nicht statt.

Der deepe Beat des Tracks wirkt schwer und düster, was durch den fetten Hall unterstützt wird. Bei fast allen Sounds kommt der Cubase-interne Channelstrip mit Tube Saturation oder Bandsättigung zum Einsatz.

Synths

Die Synthsounds sind recht komplex aufgebaut, daher gehen wir diesmal im SpecialTeil des Videoworkshops explizit darauf ein. Auch das Synthpad vermittelt Schwere und Melancholie. Hierzu tragen die lang gehaltenen Akkorde und der schwebende Sound bei. Bass und Pad kann man als Einheit betrachten, denn der Subbass aus dem Spectrasonics Trilian (Chorus Juno 106 Lead) spielt nur die langgezogenen Basstöne des Pads und wirkt so wie ein Teil des Ganzen. Für mehr Rauheit durchläuft der Sound die Distortion-Einheit des camelaudio camelcrusher.

Pad-Layer

Das Pad selbst ist ein Layer aus Native Instruments Absynth und drei atmosphärischen Sounds aus Sylenth 1 (PD Soft String) und Spectrasonics Omnisphere (Bowed Uileen Lightbulbs, Planning the Revenge). Eine Singlenote-Achtel-Linie aus der musiclab RealLPC, gespielt durch ein N.I. Guitar Rig (Motorway), sorgt für etwas mehr Bewegung im Refrain. Darüber hinaus wird mit dem gepitchten und bearbeiteten VocalSample nicht nur Atmosphäre kreiert, sondern auch Zeitgeist getroffen, siehe dazu z. B. das “Major Lazer”-De/constructed.

Wuchtige, wabernde Pads erzeugen eine sehr dichte Klang-Atmo. Hierzu tragen die lang gehaltenen Akkorde und der schwebende Sound bei.

Arrangement & Master

Wie im HipHop üblich wird das achttaktige Pattern den ganzen Song hindurch geloopt und nur selten durch kurze Breaks unter brochen. Entgegen dem starren HipHop-Konzept gibt es hier jedoch im Verlauf eine dynamische Entwicklung, die über Strophen und Refrains hinausreicht und einen Spannungsbogen auf den letzten Refrain hinzielend verfolgt. Dies entspricht dann doch eher einer klassischen Songstruktur und erinnert von der Spannung und Atmosphäre her z. B. an Casper. Vielleicht erklärt diese poppige Struktur auch ein wenig den kommerziellen Erfolg des Titels.

Master

Auf dem Masterbus passiert das Signal den UAD Shadow Hills Kompressor, der es leicht verdichtet. Der nachfolgende brainworx bx-1 Mastering-EQ nimmt dem gesamten Song noch einmal Höhen, eine Stereoverbreiterung findet nicht statt. Zu guter Letzt fängt ein Voxengo Elephant als Abschluss- Limiter Pegelspitzen ab. Viel Spaß beim Experimentieren!

Die Videos sowie die zusätzlichen Files für eure DAW könnt ihr hier herunterladen!

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Die Files und Videos zum De/constructed – Motrip – So Wie Du Bist lassen sich nicht herunterladen.

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    1. Jetzt stimmt der Link wieder. Danke für den Hinweis.
      Übrigens: Alles Downloads findet ihr auch über den Reiter “Heft” in unserem Dropdown-Menü.

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