Der Begriff „VCA“ steht für „Voltage Controlled Amplifier“, also ein durch Steuerspannung geregeltes Verstärkerelement. Dieses Bauteil machten sich Mischpulthersteller u. a. zunutze, um die Automationsmöglichkeiten der Konsolen zu verbessern. Mithilfe sogenannter VCA-Fader lassen sich beliebige Kanäle gruppieren und mit nur einem Fader gemeinsam regeln. Das erleichtert den Umgang mit komplexen Mischungen, die viele Kanäle beinhalten, weil Drums, Background-Vocals, Streicher usw. komfortabel mit wenigen Handgriffen eingebettet werden können.
Diese Technik aber ist nicht nur für die Arbeit mit analogen Konsolen interessant, weil einige DAWs wie Pro Tools, Logic und kürzlich auch Cubase dieses System auf virtueller Ebene übernommen haben.
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Aber das können Subgruppen doch auch? Ja, dennoch besitzen VCA-Fader/-Gruppen einige nicht zu vernachlässigende Vorteile. Zum einen können Probleme hinsichtlich der Aux-Sends auftreten, die Post-Fader auf den Einzelspuren abgreifen. Würde man den Fader einer Subgruppe herunterziehen, verschwindet zwar das trockene Direktsignal, aber der Effektanteil der Einzelspuren wäre weiterhin zu hören.
Ein weiterer Vorteil von VCAs ist, dass sich auch Fader, deren Routing auf unterschiedliche Ausgangskanäle führt, gruppieren lassen. Im Gegensatz zu den typischen Fader-Links, über die viele DAWs und Konsolen verfügen, ist es zudem weiterhin möglich, die Gruppenmitglieder selbst einzeln zu bewegen.
Möchte man Lautstärken-Automationen für viele Einzelkanäle in einem Aufwasch gleichzeitig schreiben, haben ebenfalls individuell zusammengestellte VCA-Gruppen die Nase vorne.
Der Nachteil: Weil ein VCA-Fader selbst kein Audiosignal führt, ist eine Gruppenbearbeitung durch Equalizer oder Kompressor ausgeschlossen.
Du benutzt Cubase oder Nuendo? Dieses Video zeigt dir, wie VCA-Fader bei Steinberg funktionieren: