Das treibt die meisten Musiker zum Wahnsinn: Wie kriegt man bloß amtliche Drumtracks in den Sequenzer geprügelt, wenn man nicht gerade einen Profi-Drummer zum Nachbarn hat? Ganz klar: per Drum-Programming − aber das ist eher etwas für Spezialisten und/oder geduldige Zeitgenossen. Wer beim Songwriting dennoch nicht auf gute Drumtracks verzichten möchte, legt sich eines der aktuellen Drum-Instrumente zu. Diese bestechen nicht nur durch aufwendig gesampelte Drumsets, sondern ebenso durch vielseitige Patterns und Fills, die sich mit ein paar Mausklicks zu richtig gut klingenden Drum-Arrangements verstricken lassen.
Geht nicht? Doch geht! Und zwar mit den Klassikern XLN Audio Addictive Drums, FX – pansion BFD, Drumasonic und Toontrack EZDrummer. Die beiden “Schweden” von XLN und Toontrack sind inzwischen jeweils in Version 2 erschienen: Alles schöner, größer und besser, aber vor allem Toontracks EZDrummer 2 ist besonders hervorzuheben, denn hier sind Funktionen hinzugekommen, die besonders “Songwriter-tauglich” sind und EZD2 einzigartig machen.
Die wohl zeitraubendste Sache beim Songwriting ist die Suche nach dem passenden Groove für den brandneuen Song. Im Allgemeinen hat man schon eine grobe Vorstellung davon, wie das klingen soll, und so begibt man sich auf die Suche und klickt sich durch die vorhandene Auswahl. Toontrack bietet hier zeitsparende Funktionen. So lässt sich der passende Groove über den Browser schnell finden, indem man ein paar Kriterien vorgibt. EZD2 zeigt dann die passenden Grooves an. Richtig interessant wird es, wenn man im Browser auf den großen Button “Tap 2 Find” klickt:
Es öffnet sich ein Fenster, in dem das aktuell geladene Kit zu sehen ist, auf dem man zum laufenden Click einen zweitaktigen Groove eintappen kann – denn oft hat man schon eine grobe Vorstellung davon, wie der klingen soll. Es reicht meist, nur auf Kick und Snare zu klicken (oder per MIDI-Keyboard einzuspielen), und das kann auch gerne nacheinander sein, denn das Ganze läuft so lange im Loop, bis man in diesem Fenster auf “Show Results” klickt. Bevor man dies tut, sollte man vielleicht noch schnell eine passende Quantisierung aktivieren, damit’s nicht zu sehr klappert. Ein Klick auf “Show Results” präsentiert nun eine Liste aller Grooves, die zum Eingetappten passen.
Hat man die beste Annäherung gefunden, sollte man den Groove dann in den Song-Track ziehen. Der Knaller ist hier der Regler “Amount”: Klickt man auf ein Instrument und dreht an diesem Button, wird das Pattern ausgedünnt oder verdichtet. Dabei arbeitet EZD2 intelligent; die Schläge werden also nicht einfach willkürlich irgendwo eingesetzt, sondern so hinzugefügt, wie es auch ein Drummer machen würde. Und das funktioniert tatsächlich − sensationell!