Legendäre Gitarren-Sounds mit Amplitube 3 nachgebaut
Sounds Like … Slipknot
von Redaktion,
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Mit ihren Overalls, ihren krassen Masken und ihrem knallharten Nu- und Alternative-Metal-Sound sind sie mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack. Und doch sind die Jungs aus Iowa weltweit ungemein erfolgreich. Ihr letzter Longplayer All Hope Is Gone erreichte in verschiedenen Ländern Gold- bzw. sogar Platin-Status. Wir werden uns heute mit der zweiten Single des Albums beschäftigen.
Alles begann mit einer Aufnahmesession in Paul Grays Keller. Damals sang Anders Colsefni, der erste Sänger von Slipknot. Fünf Songs von dieser Session wurden später verwendet, und das Demo-Album fand bei den großen Labels Anklang. 1999 wurde unter Roadrunner Records ihr Debütalbum Slipknot veröffentlicht. Ihr eigener Sound und ihr sehr spezielles Auftreten ließen die Fangemeinde schnell wachsen. Drums, Bass und Gitarren werden mit »Trash«-Percussion, DJ-Sounds und Samples vermischt und geben der Band ein ganz eigenes Gesicht.
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Die Nachfolger-Alben konnten den Erfolg mehr und mehr vergrößern. Leider verstarb Bassist Paul Gray am 24. Mai 2010, und so machte die Band natürlich erst mal Pause. Seitdem gab es ein »Best Of«-Album und Live-Konzerte, auf denen ein enger Freund der Band Paul vertrat. Wie es weiter geht, wird man sehen …
Jim Root spielt seine Signature Telecaster, Stratocaster und Jazzmaster von Fender. Alle Gitarren sind mit EMG 81 in der Bridge- und EMG 60 in der Neckposition ausgestattet. Jim greift aber auch mal zur Gibson Flying V, PRS Standard 24 oder zur Gretsch Brian Setzer. An Amps wurden früher Rivera Knuckleheads verwendet, dazu passend gab’s natürlich die 4x12er-Cabinets. Heute spielt er über Orange Rockerverb Topteile und Boxen. Mit Small Stone Phaser, Maxon OD 9, MXR Carbon Copy u.v.a. kommen diverse Pedals an den Start.
in der Bridge- und EMG 60 in der Neckposition ausgestattet. Jim greift aber auch mal zur Gibson Flying V, PRS Standard 24 oder zur Gretsch Brian Setzer. An Amps wurden früher Rivera Knuckleheads verwendet, dazu passend gab’s natürlich die 4x12er-Cabinets. Heute spielt er über Orange Rockerverb Topteile und Boxen. Mit Small Stone Phaser, Maxon OD 9, MXR Carbon Copy u.v.a. kommen diverse Pedals an den Start.
Das Riff in Amplitube 3
Praktischerweise nehme ich für dieses Riff mein PRS »Mike Mushok Baritone«-Gitarre. Sie hat eine längere Mensur, was dafür sorgt, dass bei solch tiefen Tunings die Stimmung besser hält, während der Sound knackig bleibt. Um diese Wucht von Slipknot hinzubekommen, wird das Riff vier Mal gespielt, und es werden zwei verschiedene Sounds verwendet. Fangen wir mit dem Metal-typischeren Sound an.
Der Engl Powerball muss für die »Hauptlast « das Heavy-Bretts herhalten. Der zweite Channel samt »Hi Lead Botton« wird aktiviert. Was den Sound, abgesehen von der Klangregelung, stark beeinflusst, ist der »Open/ -focused«-Knopf, der in unserem Fall gedrückt bleibt, was die Mitten für diesen Zweck exakt ins rechte Licht rückt. Das »4×12 Metal T1«- Cabinet soll den Ton zu Gehör bringen. Abgenommen wird die Box mit einem SM57 und einem U87, welche beide recht nah am Lautsprecher kleben; das Lautstärkeverhältnis der Mikros liegt bei 50/50. Am Ende der Kette kommt ein parametrischer Equalizer zum Einsatz, der aber nur die Bässe ein wenig im Zaum hält. Der Engl wird im Panorama je L/R gelegt.
Nun kommen wir zu dem anderen Sound, der mit einem Orange Rockerverb bestritten werden soll. Dem Amp wird aber noch ein »Overscream«-Pedal vorgeschaltet. Dass damit der Tubescreamer von Ibanez gemeint ist, sollte kein Geheimnis sein. Drive steht auf 10 und Level auf 11 Uhr. So heizt der Bodentreter dem Orange gehörig ein. Trotzdem steht der Gain-Regler des Amps auf 11! Nein, gemeint ist natürlich voll auf! 😉 Wie es sich gehört, wird das Volume-Poti des Vollröhrengerätes ordentlich aufgerissen. Auch hier stehen mit dem SM57 und einem Neumann U67 zwei Mikrofone vor der 2x12er-Box von Orange, allerdings steht das Kondensatormikro weiter weg und bringt so mehr Raumanteil. Das Mischverhältnis geht hier zugunsten des Shure-Mikrofons aus, welches mehr wegträgt.
In der Nachbearbeitung finden wir den Parametric EQ wieder. Er zieht in den Bässen schmal bei 117 Hz um ca. 3,5 dB und senkt in den Mitten sehr breitbandig um knapp 4 dB ab. Als Letztes rückt der Tube Compressor das Signal ein wenig nach vorn. Auch dieser Sound wird hart L/R angeordnet. Den Orange-Sound mische ich nun in meiner DAW dem Engl-Sound hinzu. So wird die Gitarrenwand in den Mitten fokussiert und bekommt in den Höhen das Bröselige vom Orange ab.
Spielweisen & Tipps: Die Herrschaften stimmen für diesen Song ihre Gitarren noch mal einen ganzen Ton tiefer, als sie es eh schon tun. Heißt: A-E-A-D-F#-B! Also sollte man sehr dicke Saiten aufziehen, damit man das Riff auch kraftvoll spielen kann, ohne dass es gleich »Out Of Tune« ist. Auf meiner Baritone Gitarre habe ich 014−068 aufgezogen — wohlgemerkt mit einer 27,7″-Mensur! Sonst dürften sie auch dicker sein. Das Riff ist eine Mischung aus Palm-Mutes und offen gespielten Quinten, straight nach vorn gespielt. Viel Spaß beim Probieren!